Der verflixte zweite Satz

Am 24.11.18 stand unser persönlich wichtigster Spieltag an. Im heimischen Elmschenhagen spielten wir als Zweitplatzierte gegen den Tabellenführer Flensburg-Adelby und gegen Itzehoe, die den neunten Platz belegten.

 

Ziel war es, sich mit einem Sieg gegen Flensburg die Tabellenführung zu holen. Das haben wir verpatzt! Aber von Anfang an…

 

Um 13:15 Uhr trafen wir uns in der muckligwarmen Halle. Dabei waren: Elli, Maria, Merle, Lina, Lui, Krissi, Tonni, Katha, Sina, Jule und natürlich unser Trainer Micha.

 

Die erste Partie spielten wir gegen die Damen aus Flensburg. Wir starteten mit Merle im Zuspiel, Lui und Sina im Außenangriff, Katha und Krissi griffen über die Mitte an, Tonni war unsere Libera und Lina spielte auf der Diagonalposition. Die Motivation war da… das technische Know-how auch… aber uns fehlte der Mut. Vorsichtig schoben wir die Bälle im Angriff auf die Arme der Flensburgerinnen oder wir schlugen unsere Angriffe gleich ins Netz. Der erste Satz war geprägt von Fehlern. Die Gegnerinnen machten ein paar mehr als wir, wodurch wir den Satz mit Ach und Krach für uns entscheiden konnten (23:25).

 

Im zweiten Satz wollten wir es besser machen: weniger Eigenfehler und mehr Druck im Angriff. Wir setzten weder das eine noch das andere um. Warum? Das weiß keiner – es lief einfach nicht! Großzügig beschenkten wir das Netz mit unseren Aufschlägen und Angriffen und gaben damit gleichzeitig wichtige Punkte an unsere Gegnerinnen ab. Auch Elli, die beim 08:11 auf das Feld kam, konnte uns nicht vor dem Satzverlust bewahren. Flensburg gewann den Satz deutlich mit 25:15.

 

Der dritte und der vierte Satz sahen ähnlich aus. Wir waren verkopft… keiner erreichte an diesem Tag seine Normalform. Die beiden Sätze gingen zu 21 und zu 16 an die Flensburger Damen.

 

Vor dem nächsten Spiel war Zeit genug, den Kopf zu schütteln und am ausgiebigen Buffet den Frust über die verpasste Chance wegzuknabbern. 

 

Gestärkt auf dem Feld standen den Itzehoerinnen gegenüber: Tonni im Zuspiel, Maria auf Diagonal, Mara als Libera, Jule und Katha auf der Mitte und Lui und Elli nahmen über die Außenposition Anlauf.

 

Die Itzehoerinnen präsentierten sich sehr abwehrstark und spielten guten Volleyball. Einfach zu knacken waren sie nicht. Aber unsere Abwehr war flink auf den Füßen. Vor allem Maria hechtete dem einen oder anderen Ball hinterher und hielt uns somit im Spiel.

 

Den ersten Satz entschieden wir mit 25:19 für uns. War der Bann nun gebrochen?

 

Leider nicht. Im zweiten Satz mehrten sich wieder die Eigenfehler. Die zwischenzeitlichen Abstimmungsprobleme waren nur ein Element in unserer Fehlerkette. Die Aufschläge der Itzehoerinnen trafen die Lücken zwischen unseren Annahmespielerinnen. Es fiel uns schwer den Ball nach vorne zu Tonni zu bringen, sodass unsere flinke Zuspielerin mühsam den Annahmen hinterherrann. Unsere Angriffe waren zurückhaltend und trafen wiederholt die Netzkante. Die Gegnerinnen zogen das Tempo nochmal an und gewannen damit den zweiten Satz mit 25:20. 

 

Danach war klar, dass es mindestens noch zwei Sätze geben würde. Wie gewöhnlich in einem Viersatzspiel, war es der zweite Satz, den wir abgaben. Kurzer Rückblick: Bis heute spielten wir neun Spiele. Fünf davon mit über vier Sätzen. Von diesen fünf Spielen verloren wir in vier Spielen jeweils den zweiten Satz. Ist doch seltsam, oder?

 

Sei’s drum! Im dritten Satz griffen wir endlich wieder mit Schmackes an. Besonders Jule verwandelte Tonnis Zuspiele in der Mitte in feuerballartige Schmetterschläge. Unsere Aufschläge trafen die Lücken in der Annahme und so konnten wir den Satz für uns entscheiden (15:25).

 

Der vierte Satz wird mir deshalb in Erinnerung bleiben, weil unser Satzgewinn heiß diskutiert wurde. Die gegnerische Außenangreiferin traf die Antenne, der Ball prallte an die Hände unserer Blockspielerinnen und von dort aus ins Aus. Die Schiedsrichterin hatte den Vorgang augenscheinlich anders gesehen. Daraufhin  laute Rufe unserer Zuschauerbank: „Der Angriff ging gegen die Antenne, das darf man nicht!“ Die Itzehoerinnen fanden diesen Einwand überhaupt nicht witzig und suchten ebenfalls Gehör beim Schiedsgericht. Eine Diskussion entfachte an der alle, inklusive Zuschauer, teilnahmen. Letztlich sprach man uns den Punkt zu und damit auch den Sieg (23:25). Puh! Volle drei Punkte aus diesem Spiel, das wäre beinahe schiefgegangen.

 

 Am 08.12.18 steht unser nächstes Spiel an. Dieses findet in der Handelslehranstalt in Flensburg statt. In diesem Duell wollen wir uns revanchieren und einen Auswärtssieg einfahren. Bis dahin steht die Verbesserung unseres Angriffsdrucks und unserer Aufschlagshärte auf dem Trainingsplan.