Der Knoten ist geplatzt

Aber kann ein Knoten überhaupt platzten? Hmm. Reißen kann er auch nicht. Was tut er dann? Naja, zum Philosophieren habe ich jetzt keine Zeit.    

Schließlich muss ich jetzt diesen Artikel zu Ende schreiben und bin sowieso schon viel zu spät dran.

 

Für alle, die sich so wie ich, nur noch dunkel an unseren durchaus professionellen Heimspielauftritt vor zwei Wochen erinnern können - zuerst ein paar Fakten.

 

Zu diesem Zeitpunkt waren wir im Niemandsland der Tabelle verschwunden. Nun ja der ein oder andere Nordclub in der Fußball Bundesliga wäre gar neidisch auf unsere Tabellenposition. Doch wir wollten mehr. Mehr Punkte, mehr Siege und mehr Freude und Zusammenhalt auf dem Spielfeld. Und vor allem wollte Micha, dass wir den anderen endlich mal zeigen, was in uns steckt.

 

Wir trafen uns wie immer pünktlich und kulinarisch eingedeckt in der Halle. Taufrisch und hoch motiviert starteten wir mit unserem Aufwärmprogramm. Das „taufrisch“ konnten wir kurz vor Spielbeginn leider streichen, dafür aber das hochmotiviert unterstreichen.

 

Unsere Gegnerinnen im ersten Spiel waren die Mädels aus Eckernförde. Und die hatten uns einiges voraus. Gewannen sie doch, im Gegensatz zu uns, ihr Auswärtsspiel beim Lübecker TS. Während wir mit Krokodilstränen ansehen mussten, was wir zuvor alles falsch gemacht hatten. (Wie ihr seht eine Wikingerin vergisst nie!) Und zweitens hatten die Eckernförderinnen bereits die eine oder andere Tasse Kaffee mehr geschlürft als wir.

 

Nichts desto trotz, starteten wir mit Merle im Zuspiel, Malin und Jenny im Mittelblock, Manu (Daumen hoch für deine Performance J) und Elli auf Außen, und Masi übernahm die Diagonalposition.

 

Nach  nur 68 Minuten schickten wir die Eckernförderinnnen wieder an unser Buffet zum Kaffee trinken. Was ist da passiert?

Nun ja, die Annahme kam überdurchschnittlich oft zu Merle, die verteilte klug und präzise die Pässe – und auch wenn sie mal nicht hinsah, versenkte sie gekonnt den zweiten Ball auf der langen fünf in Ecktown! Wer kann der kann. Unsere Angreifer verwandelten nahezu jeden Ball und auch aus der Abwehr spielten wir unsere Angriffe schlau zu Ende. Und wenn Elli dann auch noch ihren „ Diagonalenüberdieneztkantenroller“ auspackt, kann jeder Gegner einpacken.

 

Achja der Aufschlag. Hmm was soll ich sagen. „Der Aufschlag ist der erste Angriff“, hat ein weiser Kieler Volleyballguru immer zu sagen gepflegt. Das haben wir durchaus wortwörtlich genommen. Im Vergleich zu unserem letzten Heimspiel war dies quasi eine 180° Wende.

 

 

 

So, kurze Pause. Langer Snack. Die Halle begann sich zu füllen, mit lauter Jungs von den Mettigeln. Nun wusste jeder es stand ein Vereinsderby an. Wer im Vorfeld dieser Partie eine ausreichende Recherche betrieben hatte, wusste was auf ihn zu kam. Wik 2, aktueller Tabellenführer, tat auf unser Homepage kund, dass sie ihre 3:0 Siegesserie gegen uns vorsetzten wollten. Das wollen wir doch erstmal sehen.

Wir starten mit Frauke im Zuspiel, Masi auf Diagonal, Malin und Judith in der Mitte und mit Rosi und July auf Außen.

Um die Gegnerinnen auf der sicheren Seite zu wissen, gaben wir gleich zu Beginn den ersten Satz ab. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, mit langen und abwechslunsgreichen Ballwechseln. Am Ende des ersten Satzes kamen ein paar Unaufmerksamkeiten auf unserer Seite den Vereinskonkurentinnen zu Gute.

 

Beim Seitenwechsel stellten wir fest, da ging heute was! Wir kämpften um jeden Ball. Alle (!) auf dem Feld waren aufmerksam, und auch aus dem K2 konnten wir immer wieder wichtige Punkte erzielen. Unsere Annahme landete fast jedes Mal im Käsekästchen. Allen voran Malin zeigte den Damen von Wik 2, in welcher Liga sie mal geblockt hat.

Wir spielten uns so langsam in einen Rausch und konnten Satz 2 und 3 auf unserem Konto verbuchen. Heute waren wir einfach nicht zu bremsen. Denn wenn es läuft, dann läuft es und das ganz schön flüssig.

Im vierten Satz bedienten wir weiterhin die Außenangreiferinnen in der Annahme, die nun deutlich Mühe hatten den Ball in den 3-Meterraum zu bekommen. Zack, da stand es am Ende. 25:17 für uns.

Und der nächste Sieg war aufunserem Konto. Dies war nicht nur ein Sieg für die Tabelle, sondern vor allem für die Seele! Zum Glück hatten wir uns alle einen Abend vorher bei Frauke zum Nudeln essen getroffen. Denn ohne Mampf kein Kampf!

 

Eigentlich soll man ja in einem Team niemanden hervorheben, aber wenn es jemand verdient hat, dann unsere Mädels auf der Auswechselbank! Ihr habt euch Blasen geklatscht und heiser geschrien. Danke!

 

Nochmal ein Dankeschön an alle Zuschauer (allen voran Masis Edelfan), die dabei waren. Auch an die Fans unserer Vereinskontrahentinnen. Es hat super viel Spaß gemacht bei so einer Stimmung zu spielen!

 

Wir werden uns nun noch ein bisschen selbst loben und weiterhin beim Training an unseren „Schönen Beinen“ arbeiten.

 

Bis dahin,

 

eure Wikingerinnen

 

PS.: Man munkelt July und Masi haben nach dem Spielende Autogramme ausgetauscht. Wenn auch ihr eins erhaschen möchtet. Am 21.1. habt ihr bei unserem nächsten Heimpsiel die Chance dazu!